Warum Theologie studieren?
Warum hast du dich entschieden, Theologie zu studieren?
Nach meiner Matura erlebte ich eine starke Orientierungs- und Findungsphase. Welches Studium für mich das „Richtige“ ist, war für mich nicht klar und so entschied ich mich, da mich der Mensch und seine Vielfalt interessiert, Pädagogik zu studieren. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums und nach 2. Semestern im anschließenden Masterstudium Sozialpädagogik merkte ich aber, dass das Studium meine Seele nicht nährt und mich nicht zufriedenstellt. Ich wollte „mehr“.
So kam mir die Idee, ich könnte Theologie studieren – ich entschied mich für das Lehramtsstudium Sekundarstufe mit dem Unterrichtsfach Katholische Religion und als Zweitfach nahm ich die Spezialisierung Vertiefende Religionspädagogik in der Primarstufe. Nun befinde ich mich gerade in der Abschlussphase meines Masterstudiums Sozialpädagogik, welches für mich, aus pragmatischen Gründen, bis dato Priorität hat. Umso mehr freue ich mich darauf in die Tiefe und Breite der Theologie, die für mich und ich denke für viele mehr, bereichernd und erfüllend sein kann, noch tiefer eintauchen zu dürfen.
Wer ist dein Lieblingstheologie/ Lieblingstheologin?
Anselm Grün ist einer meiner Lieblingstheolog:innen, weil er es versteht über komplexe Begriffe, bzw. Phänomene, wie Dankbarkeit, Demut, Nächstenliebe oder Gelassenheit in einer Art und Weise zu schreiben oder zu sprechen, dass es verständlich und nachvollziehbar ist. Er macht manche Dinge für mich greifbar und umsetzbar. Ein Theologe, der das, was er sagt, tatsächlich nicht nur rational, sondern auch hinsichtlich gelebter Spiritualität, verstanden hat und vorlebt.
Warum sollten sich andere auf dieses Studium einlassen?
Ich denke, dass Theologie eines der wenigen Studienrichtungen ist, die sich durch ihre immense inhaltliche Vielfalt auszeichnet. Ich denke, dass durch dieses Einlassen, intellektuelles und persönliches Wachstum gelingen kann. Das Studium beinhaltet ethische Aspekte, historische Auseinandersetzungen, soziale Fragestellungen, philosophische Schwerpunkte, theologische Auseinandersetzungen und vieles mehr – letztlich lädt es dazu ein, wissenschaftlich und kritisch auf Entdeckungsreise zu gehen – sowohl in der Geschichte der Menschheit als auch in sich selbst.
Welchen Tipp hast du für Erstsemestrige?
Ich würde empfehlen mit einer offenen inneren Haltung an die Sache heranzugehen, mit Mitstudierenden und Lehrenden in Kontakt zu treten und sich trauen Fragen zu stellen. Vor allem unbequeme Fragen.
Theologie ist für mich...
...geistige & seelische Bildung